Ich scheiß‘ auf China

Ich kann nicht mehr.

Schon gefühlte drei Jahre ununterbrochen chinesische Sommerspiele. Aber endlich ist es vorbei.

Von der, von mir nicht gesehenen, pompösen Eröffnungsfeier, bis zu den verlogenen Grußworten der IOCKotau-Klicke, mir wird nur noch übel.

Feiste Unterdrücker, früher in Mao-Uniform, heute im einheitlichen BrioniKopierschnitt, klatschen im Gleichtakt von den Ehrentribünen, wenn ihre vollgepumpten Sportsklaven eine Medaille nach der anderen Abgreifen. Wenn es Sie glücklich macht, gebt ihnen alle Medaillen.

Unbarmherzige Schindertrainer, die kleinen Kindern das Rückgrat dehnen und sie frech als 16-Jährige ausgeben.

Was für ein mickeriger Staat, der sich in nur über seine angebliche Überlegenheit über dem „dekadenten“ Westen definieren kann. Aber das hatten wir ja schon so ca. 1936 mit Hitler und Riefenstahl, damals noch Schwarz-Weiß.

Politiker, die auf Steuerzahlerkosten China besucht haben:

  • Winfried Hermann, Die Grünen
  • Dagmar Freitag, SPD
  • Franz Josef Jung, CDU/CSU
  • Klaus Wowereit, SPD
  • Wolfgang Schäuble, CDU

[„Schaulaufen der Schönredner“ Spiegel Online, 23.08.2008]

Ach, Olympia, was warst Du doch mal schön!

Ich scheiß‘ auf China

Koch fordert schon wieder mehr Geld für Politiker

Mir juckt die Faust immer, wenn ich Roland Koch sehe, den hessischen Ministerpräsidenten.

Dieser Mann ist für mich der Prototyp des Berufspolitikers. Langweilig nach außen und bieder, aber immer lauernd auf eine Gelegenheit, sich zu produzieren und andere abzusägen – eben ein Politiker.

Natürlich Jurist – als ob wir von denen noch nicht genug in der Politik hätten. Der Mann, der sich für die bessere Kanzlerin hält. Der brutalstmögliche Aufklärer der hessischen CDU-Parteispendenaffäre (Erinnert sich noch irgendwer? Das Volk vergisst schnell.). Roland Koch, machtgeil, trunken von der eigenen Wichtigkeit und völlig realitätsfern.

Kann sich wirklich jemand vorstellen, dass diesen Menschen jemand mag – vielleicht außer sein Haustier?

Mir ist vollkommen unverständlich, wie jemand bei klaren Verstand einer Person wie Roland Koch seine Stimme geben kann, dem wichtigsten Vertrauensbeweis in einer Demokratie. Da gehe ich doch lieber gar nicht wählen.

Dieser Mann behauptet im Zuge der aktuellen Debatte über zu hohe Managergehälter, dass Politiker im Vergleich noch viel zu wenig verdienen.

Die Besoldung für Politiker ist eindeutig nicht angemessen, etwa im Vergleich zu dem, was wir Verwaltungsdirektoren von Kliniken oder Sparkassendirektoren bezahlen. Das ist politisch aber auf überschaubare Zeit nicht zu ändern, und Neid ist mir ohnehin fremd. Und es hat einen Vorteil: Jeder, der die Politik zum Beruf machen will, muss dafür eine sehr gute Motivation haben.Frankfurter Rundschau, 12.12.2007

Ist das zu fassen? Der Mann spricht es aus und keinen juckt es. „Neid ist mir ohnehin fremd.“ Allein für den Satz musste ich gerade schlucken, damit mir das Frühstück nicht wieder hochkommt.

Und dann soll laut seiner Meinung Geld die einzige Motivation sein für einen Politiker. Tja, sag ich doch. Genauso ist es, leider.

Ne, Roland, ob das wirklich so klever ist, so kurz vor den Landtagswahlen in Hessen? Aber andererseits kann er sicher sein, dass die Opposition diese seine Aussage mit Sicherheit nicht gegen ihn verwenden wird. Warum wohl? Honi soit qui mal y pense.

Koch fordert schon wieder mehr Geld für Politiker

Wie wir alle für 6 Monate zu Terroristen werden

Mir juckt mal wieder die Faust, wenn ich an unser Stimmvieh in den Parlamenten, genannt Abgeordnete denke.

Heute habe ich mich doch entschlossen, mal auf die Ausführungen „meiner“ beiden Abgeordneten von CDU und SPD zum Thema Vorratsdatenspeicherung zu reagieren. Ich wollte erst nicht, da ich dies für Zeitverschwendungen hielt. Aber dann dachte ich mir, sollen diese zwei Herren mal ruhig wissen, was ich von ihnen halte.
Übrigens, über www.abgeordnetenwatch.de, bekommt jeder die Gelegenheit mal direkt bei seinem Bundestagsabgeordneten nachzuhaken.

Hier also meine Antwort

Vorratsdatenspeicherung, die Zweite

Ihre Argumentation zur Vorratsdatenspeicherung überzeugt mich in keiner Weise.
Ich bekomme zunehmend Angst, in diesem Staat zu leben. Nicht vor Terroristen (wo sind die denn, bitte schön?), nicht vor der Mafia, sondern vor unseren Geheimdiensten, die unkontrolliert Zugriff haben werden auf diese Daten.
Jetzt in diesem Moment (gut, erst ab 01.01.08), wird genau registriert, mit wem ich kommuniziere. Auch ihre Kommunikationsprofile, in ihrer Eigenschaft als Abgeordneter und privat, werden gespeichert.
Da Daten und Regelungen die Angewohnheit haben, nur zu wachsen und nicht zu schrumpfen, werden diese Daten mit Sicherheit auch länger erhalten bleiben. Vielleicht sogar ewig.
Möchten Sie im Jahr 2009 von einem wütenden Telekom-Mitarbeiter entlarvt werden, dass sie eben NICHT mit ihrer Frau, sondern mit ihrer Geliebten gesprochen haben?
Wer werden uns auf eine Flut von Sicherheitslecks, „Outings“, falschen Verdächtigungen und Spionage gefasst machen können. Solche Daten wecken Begehrlichkeiten, nicht nur bei Behörden.
Eine Datenspeicherung im Verdachtsfall hätte genügt, wie auch Untersuchungen der Polizei zeigen.
Aber in Deutschland sind wir alle für 6 Monate Terroristen, Steuerbetrüger und Kinderschänder.
Am schlimmsten wiegt in meinen Augen aber die Tatsache, dass hiermit der Keil zwischen Bürgern und Staat wieder ein Stück tiefer getrieben wird. Wer weißt, dass er überwacht wird, beginnt den Überwacher zu hassen.
JS
Im Übrigen hätte ich mir gewünscht, Sie würden nicht einfach nur die Standardantworten ihrer Parteizentrale per Copy&Paste hier einfügen. Oder sind sie nur ein Copy&Paste-Abgeordneter?

Wie wir alle für 6 Monate zu Terroristen werden

Brigitte (Zypresse) Zypries, die Totengräberin unserer Verfassung

Mir juckt die Faust, wenn ich diese Frau im Fernsehen sehe.

Schon wieder ein neues Gesetz zur Aushebung des Datenschutzes, das schon Jahre in der Mache ist, aber erst jetzt vom lahmarschigen Wahlvolk und den Massenmedien entdeckt wird: die Vorratsdatenspeicherung.

Im Zuge der Terroristenparanoia sollen ab 2008 alle Verbindungsdaten (Telefon, Handy, Internet) jedes Bundesbürgers mindestens 6 Monate gespeichert werden. Also der Generalverdacht für alle: Du, ich, unsere Eltern, Kinder, Freunde – alles potenzielle Verbrecher und Raubkopierer

Laut aussage der Zypresse wird „es wohl in letzter Instanz vom Bundesverfassungsgericht entschieden“ SPIEGEL, 03.11.2007

Großartig, mal wieder hat das BVG das letzte Wort. Ist das nicht jämmerlich? Aus der Hüfte schießen und dann mal schauen, ob was durchkommt. Wenn nicht, kann man es immer noch anpassen. Wofür haben wir dann diese Sesselschwitzer im Bundestag?

Zypresse: „Wenn die Überwachung den Kernbereich privater Lebensgestaltung erfasst, soll diese von vorneherein verboten sein.“

HÄ? Wie soll das gehen, das widerspricht doch dem Gedanken einer kompletten Speicherung aller Verbindungsdaten auf VORRAT. Daher auch Vorratsdatenspeicherung. Oder habe ich da was nicht verstanden? Ach so, ich melde mich als Journalist oder Arzt bei igendeiner Instanz und die sorgt dann dafür, dass Arcor, vodafone, T-Online etc. genau meine Verbindungsdaten nicht mitschneidet. Bin ich der Einzige, der dabei einen Lachkrampf bekommt?

Wozu gibt es eigentlich unseren Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar? Ist wohl doch nur ein Minister ohne Portefeu, ein zahnloser Tiger, ein Frühstücksdirektor.

Zumindest die Festplattenhersteller werden sich freuen, denn irgendwo muss der Scheiß ja gespeichert werden.

Anonymität ist kein Verbrechen, sondern ein Grundrecht

Links:
Die Großprojekte des Spanner-Staats [SPIEGEL Online, 16.11.2007]
Tipps:
anonym surfen
Mails verschlüsseln mit GnuPG (alternativ)
Sammelklage gegen Vorratsdatenspeicherung

Brigitte (Zypresse) Zypries, die Totengräberin unserer Verfassung