Koch fordert schon wieder mehr Geld für Politiker

Mir juckt die Faust immer, wenn ich Roland Koch sehe, den hessischen Ministerpräsidenten.

Dieser Mann ist für mich der Prototyp des Berufspolitikers. Langweilig nach außen und bieder, aber immer lauernd auf eine Gelegenheit, sich zu produzieren und andere abzusägen – eben ein Politiker.

Natürlich Jurist – als ob wir von denen noch nicht genug in der Politik hätten. Der Mann, der sich für die bessere Kanzlerin hält. Der brutalstmögliche Aufklärer der hessischen CDU-Parteispendenaffäre (Erinnert sich noch irgendwer? Das Volk vergisst schnell.). Roland Koch, machtgeil, trunken von der eigenen Wichtigkeit und völlig realitätsfern.

Kann sich wirklich jemand vorstellen, dass diesen Menschen jemand mag – vielleicht außer sein Haustier?

Mir ist vollkommen unverständlich, wie jemand bei klaren Verstand einer Person wie Roland Koch seine Stimme geben kann, dem wichtigsten Vertrauensbeweis in einer Demokratie. Da gehe ich doch lieber gar nicht wählen.

Dieser Mann behauptet im Zuge der aktuellen Debatte über zu hohe Managergehälter, dass Politiker im Vergleich noch viel zu wenig verdienen.

Die Besoldung für Politiker ist eindeutig nicht angemessen, etwa im Vergleich zu dem, was wir Verwaltungsdirektoren von Kliniken oder Sparkassendirektoren bezahlen. Das ist politisch aber auf überschaubare Zeit nicht zu ändern, und Neid ist mir ohnehin fremd. Und es hat einen Vorteil: Jeder, der die Politik zum Beruf machen will, muss dafür eine sehr gute Motivation haben.Frankfurter Rundschau, 12.12.2007

Ist das zu fassen? Der Mann spricht es aus und keinen juckt es. „Neid ist mir ohnehin fremd.“ Allein für den Satz musste ich gerade schlucken, damit mir das Frühstück nicht wieder hochkommt.

Und dann soll laut seiner Meinung Geld die einzige Motivation sein für einen Politiker. Tja, sag ich doch. Genauso ist es, leider.

Ne, Roland, ob das wirklich so klever ist, so kurz vor den Landtagswahlen in Hessen? Aber andererseits kann er sicher sein, dass die Opposition diese seine Aussage mit Sicherheit nicht gegen ihn verwenden wird. Warum wohl? Honi soit qui mal y pense.

Koch fordert schon wieder mehr Geld für Politiker

Ein Gedanke zu “Koch fordert schon wieder mehr Geld für Politiker

  1. Mephane schreibt:

    Mit dem Argument werden ja auch die Politiker so großzügig entlohnt, verglichen mit den Bürgern die sie vertrene soll(t)en; „dass sie nicht in die Wirtschaft abwander“.

    Ehrlich gesagt, verzichte ich lieber auf ein paar super-studierte ultra-kompetente Wirtschaftsarschkriecher und habe dafür ein paar durchschnittlich intelligente, dafür aber ambitionierte und am Gemeinwohl interessierte Leute an der Macht.

    Aber die Wirtschaft will die Leute doch gar nicht der Kompetenz wegen! Wer glaubt denn bitte, dass Schröder seinen Posten bei Gasprom seinem überbordenden Fachwissen zu verdanken hat. Das ist doch nur Belohnung für willfällige Dienste während seiner Amtszeit.

    Und die Gier der Menschen, die sich in diesen Kreisen herumtreiben, ist grenzenlos. Wir könnten jedem MdB auch eine Million Euro monatlich zahlen, und sie würden trotzdem um die Gunst irgendwelcher schmieriger Funktionäre buhlen.

    Achja, ich bin eigentlich ein Mensch, der Gewalt ablehnt. Aber bei Koch juckt mir auch die Faust.

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