Frisch aus SPIEGEL-Online:
SPIEGEL: Sie wehren sich gegen den Begriff Genozid, benutzen ihn selbst aber vielfach. Israel zum Beispiel werfen Sie einen Genozid im Gaza-Streifen vor. Sudans Staatspräsidenten Umar al-Baschir wiederum verteidigen Sie mit den Worten, ein Muslim könne gar keinen Genozid begehen. Sind Muslime etwa bessere Menschen als Juden oder Christen?Erdogan: Sie reißen die Wörter völlig aus dem Zusammenhang. In diese Falle tappe ich nicht. Ich habe gesagt, dass man die Ereignisse in Gaza gewissermaßen als Genozid bezeichnen könnte: 1400 Menschen sind dort gestorben, viele durch Phosphormunition, mehr als 5000 Menschen wurden verletzt, 5000 Familien obdachlos.SPIEGEL: Und im Fall des Sudan?
Erdogan: Da habe ich von einem Prinzip gesprochen. Ich bin Muslim. Aber ich habe meine Religion nie mit anderen Religionen verglichen. Ich habe gesagt, dass ein Muslim einen Völkermord, so wie ihn die Vereinten Nationen definieren, nicht begehen kann. Der Islam ist eine Religion des Friedens. Die Muslime glauben: Wer einen unschuldigen Menschen tötet, der handelt so, als hätte er die gesamte Menschheit getötet.
Ich würde sagen, damit ist die Türkei erstmal weitere 20 Jahre raus aus der EU. Vielleicht sollte man auch über den Status der privilegierten Partnerschaft neu nachdenken.
Türkei in die EU? Nein, danke!