Krieg und kein bisschen Frieden in Afghanistan

Am 15. April 2010 wurden vier deutsche Soldaten getötet. Seitdem wird der Einsatz als „Krieg“ bezeichnet. Die Geschichte dreier Menschen, die betroffen sind. [WELT]

Soviel Leid, soviel Geld, und alles nur für einen Krieg, der kein Ende nimmt und keinen Sinn hat.

Aber unseren Politikern kann das vollkommen egal sein – ist es ihnen ja auch.

Ich bin ein zynischer Mensch, aber dieser sehr gut geschriebene Artikel hat sogar mich nachdenklich gestimmt.

Krieg und kein bisschen Frieden in Afghanistan

Bundeswehr-Soldat starb durch Schuss eines Kameraden

Die Bundeswehr muss im Fall eines im Dezember getöteten Soldaten ihre Darstellung korrigieren. Bisher war von einem Unglück beim Waffenreinigen die Rede. In Wirklichkeit aber starb der 21-Jährige durch den Schuss eines Kameraden, der fahrlässig mit einem Gewehr hantierte. [SPIEGEL]

Mich kotzt diese ganze Soldatensprache an: Kamerad, Gefallen, Zapfenstreich, Kommando, Gehorsam, Befehlskette, Front blablabla

Dass ich noch erleben muss, dass diese verdammte Armee sich wieder in das Bewusstsein der Gesellschaft drängen muss. Widerlich! Haben uns denn Kaiserreich und Nazizeit nicht gereicht, um zu merken, dass das Militär nichts taugt?

Stelle mir gerade vor, wie demnächst nach der Abschaffung der Wehrpflicht nur noch die blödesten Arschlöcher, der Bodensatz der Gesellschaft, dort landen.

Die sitzen dann zu zehnt in so einem Zelt und polieren ihre Schießgewehre. Und dann erschrickt sich einer, ein Schuss löst sich, dann erschrecken sich noch mehr. Und nach 3 Sekunden liegen dann da 10 Tote mit durchlöchertem Hirn – oder was noch zu durchlöchern war.

Erkläre das mal einer der Öffentlichkeit, da muss dann schon ein Hinterhalt der Taliban her.

Bundeswehr-Soldat starb durch Schuss eines Kameraden

Noch mehr tote Soldaten in Afghanistan

Noch mehr tote Soldaten in Afghanistan und unsere Politiker heucheln wieder Betroffenheit. Allmählich verkommt das zur Farce.

Auch unser Verteidigungsministerchen hat nichts besseres zu tun, als gleich wieder seine Rückreise anzukündigen. Wenn der das bei jedem tödlichen Zwischenfall machen will, wird das noch lustig. Dann kommt der diese Legislaturperiode aber nicht mehr nach Hause.

Einzig Die Linke hat genug Arsch in der Hose, den Rückzug zu fordern. Aber kein Wunder, alle anderen Parteien, leider auch die Grünen, haben Blut an den Händen.

Wer will da schon der erste sein, der einen Irrtum zugibt? “Sorry, liebe Soldaten, wir haben uns geirrt. Ziele gibt es keine. Wenn könnten wir sie nicht erreichen, also ab zurück nach Hause.”

Noch mehr tote Soldaten in Afghanistan

Herzlichen Glückwunsch, Peter Struck, noch mehr Tote in Afghanistan

Herr Peter Struck, SPD, damals Verteidigungsminister unter Schröder und (heimlicher) Fraktionsvorsitzender mit Unterbrechung hat die Abgeordneten der SPD auf Linie gebracht mit dem schlimmsten und folgenreichsten Satz, den ein Deutscher Politik seit 1945 ausgesprochen hat:

Unsere Sicherheit wird nicht nur, aber auch am Hindukusch verteidigt.” – Regierungserklärung, Berlin, 11. März 2004

Man müsste ihn mal heute fragen. Natürlich wird er die Richtigkeit seiner Äußerung nicht abstreiten können, denn wie bringt man den Angehörigen aller Gefallenen bei, dass alles nur ein Irrtum gewesen ist?

Peter Struck, Quelle: spdfraktion.de

Quelle: spdfraktion.de

Schreibt Herrn Struck doch mal eine kleine E-Mail oder besser gleich einen richtigen Brief:

Dr. Peter Struck, SPD
Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin

Herzlichen Glückwunsch, Peter Struck, noch mehr Tote in Afghanistan

Lügengesellschaft, Teil 1 – Der Krieg, der kein Krieg sein darf

Jetzt haben wir es geschafft, wir haben einen Krieg, der offiziell keiner sein darf. Der Luftschlag war unangemessen. Verteidigungsminister von Guttenberg will seine Weste weiß halten und fällt den Soldaten in Afghanistan in den Rücken, indem er die unter seinem Vorgänger erfolgten Luftschläge als unangemessen bewertet. Einfach so. Ohne Begründung.

Machen wir uns nichts vor, der Einsatz in Afghanistan ist ein Krieg, aber keiner, der mit herkömmlichen Mitteln zu gewinnen ist, da der Gegner kein Gesicht, keine Identität hat und immer wieder nachwächst.

Deutsche Soldaten haben dort nichts verloren.

Aber wenn man sie schon hinschickt, so sollte man zumindest geklärt haben, ob dann deutsches Recht (wie absurd) oder Völkerstrafrecht anzuwenden ist. Man stelle sich mal vor, dass sich scheinbar noch kein Politiker darüber Gedanken gemacht hat. Was in Kriegsgebieten notwendig, weil lebensrettend, ist, ist in Deutschland strafrechtlich zu ahnden.

Man stelle sich vor, ein kleiner Soldat überlegt sich gerade, eben nicht die Waffe zu ziehen, wenn ein verdächtiges Fahrzeug auf ihn zurast, weil er befürchten muss (wie auch tatsächlich geschehen), dass ihn dafür in Deutschland der Prozess gemacht wird.

Was für ein jämmerlicher Haufen sind doch unsere Politiker. Krieg ist ein schmutziges Geschäft, aber sie wollen um Gottes willen sauber bleiben. Aber was soll man schon von einem Adelsjüngelchen anderes erwarten, als dass er sich bei den ersten Problemen aus der Schusslinie bringt. Das kennen wir ja schon aus der deutschen Vergangenheit zu genüge.

Wie wird mir übel, wenn ich dieses gegelte Männeken am Rednerpult sehe.

Lügengesellschaft, Teil 1 – Der Krieg, der kein Krieg sein darf