Rückkehr nach Kosovo-Einsatz – nur noch ein seelisches Wrack

Vier Monate war Daniela Matijevic im Jahr 1999 für die Bundeswehr im Kosovo im Einsatz. Seitdem ist nichts mehr, wie es war. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE spricht die Soldatin über ihre Kriegserfahrungen, die Folgen – und ihren Einsatz für eine bessere Veteranen-Versorgung. SPIEGEL

Individuell habe ich natürlich Mitleid mit dieser Frau.

Allgemein würde ich schreiben: selbst Schuld.

Ich habe sie nicht gebeten in den Kosovo zu ziehen. Sie hat sich freiwillig gemeldet.

Man kann ihr „zugute“ halten, dass der Kosovo der erste Auslandseinsatz der Bundeswehr war. Dennoch hätte sie sich denken können, dass es sich dabei nicht um einen Betriebsausflug nach Phantasialand handelt.

So können wir doppelt und dreifach zahlen für die Großmannssucht von Merkel, Steinmeier, Guttenberg & Co:

  • Erst Milliarden für Rüstung
  • Dann noch Milliarden für herumsitzende Wehrdienstleistende
  • Dazu noch Milliarden für den Einsatz in Kriegen, die keiner will, keiner versteht und die zu keinem Ende kommen
  • Und am Schluss noch die wahrscheinlich jahrzehntelange Alimentierung von arbeitsunfähigen Veteranen.

Naja, zumindest hat sie ja ein Buch geschafft. Demnächst bei Beckmann und Co auf Tingel-Tangel-Tour

Mahlzeit

Rückkehr nach Kosovo-Einsatz – nur noch ein seelisches Wrack

Zur Lage der Nation. Ein Gedicht.

Erich Kästner: Knigge für Unbemittelte (19282009)

Ans deutsche Volk, von Ulm bis Kiel:
Ihr esst zu oft! Ihr esst zu viel!
Ans deutsche Volk, von Thorn bis Trier:
Ihr seid zu faul! Zu faul seid ihr!

Und wenn sie auch den Lohn entzögen!
Und wenn der Schlaf verboten wär!
Und wenn sie euch so sehr belögen,
dass sich des Reiches Balken bögen!
Seid höflich und sagt Dankesehr.

Die Hände an die Hosennaht!
Stellt Kinder her! Die Nacht dem Staat!
Euch liegt der Rohrstock tief im Blut.
Die Augen rechts! Euch geht’s zu gut.

Ihr sollt nicht denken, wenn ihr sprecht!
Gehirn ist nichts für kleine Leute.
Den Millionären geht es schlecht.
Ein neuer Krieg käm ihnen recht,
So macht den Ärmsten doch die Freude!

Ihr seid zu frech und zu begabt!
Seid taktvoll, wenn ihr Hunger habt!
Rasiert euch besser! Werdet zart!
Ihr seid kein Volk von Lebensart.

Und wenn sie euch noch tiefer stießen
und würfen Steine hinterher!
Und wenn Sie euch verhaften ließen
und würden nach euch Scheiben schießen!
Sterbt höflich und sagt Dankesehr.

Zur Lage der Nation. Ein Gedicht.

Das Fanal – Die BP-Katatrophe beendet das Amerikanische Jahrhundert

Aufstieg und Fall von Weltreichen

2010 ist es soweit. Jetzt können wir live und im Internet erleben, wie sich die seit Ende des zweiten Weltkriegs erlangte Vormachtstellung der USA in der Welt aufzulösen beginnt. Parallel zum auslaufenden Öl versiegt die Kraft der letzten selbsternannten Weltmacht.

Konnten wir den beneidenswerten Aufstieg als Kultur-, Wirtschafts- und Militärmacht nach Ende des Zweiten Weltkriegs miterleben, sehen wir nun den Abstieg in Dekadenz und Verlogenheit.

BP (auch wenn es ein britisches Unternehmen ist) liefert uns den Lackmustest für den Gestaltungs- und Überlebenswille einer Gesellschaft. Offensichtlich ist BP nicht in der Lage und auch nicht Willens, dass Problem zu lösen. Und das trotzdem eines Gewinns von13,9 Mrd. Dollar im Jahre 2009.

Es gibt und gab noch andere Indikatoren: mehrere kurz aufeinander folgende Wirtschaftskrisen, die ohne Konsequenzen blieben; eine bodenlose Verschuldung, die nie wird getilgt werden können, Kriege, die auch nicht mit noch mehr Waffen gewonnen werden können, die unglaublichen Reichtümer während einen Straßenblock weiter Menschen dahinvegetieren wie in der Dritten Welt.

Amerika ist korrupt und dekadent und kann sich nicht mehr auch sich selbst erneuern. Amerika hat die phantastische Kraft, sich immer wieder neu zu erfinden, verloren.

Amerika hätte ein Segen sein können für die Welt und war es auch viele Jahr lang. Schließlich haben die Amerikaner ihre Väter, Brüder und Söhne geschickt, um Europa und die Welt von den Nazis zu befreien. Aber die Arroganz der Mächtigen und die Unfähigkeit der Politiker hat es zu einem weltweiten Fluch werden lassen. Das bedingungslos exportierte wirtschaftliche Leitbild des Laissez-faire hat die gesamte Welt mit der Finanz- und Bankenkrise in den Abgrund gerissen. Und alles nur, damit sich möglichst viele Wallstreet-Banker goldene Wasserhähne leisten können.

Die Amerikaner haben viel Ansehen in der Welt verloren. Die Doktrin, dass jeder Feind des Feindes automatisch zum Freund wird, hat über mehre Kriege hinweg die Gruppe der bedingungslosen Freunde und Bewunderer der USA überschaubar werden lassen.

Churchill soll gesagt haben, am Ende machen die Amerikaner es richtig, nachdem sie zuvor alles andere ausprobiert haben. Dies wird es wohl auch im Falle von BP sein. Aber viel weiter werden sie nicht mehr kommen. BP ist das Menetekel, das letzte Tröpfchen in den Fass.

Das Ende der Geschichte kommt nicht

Bekannt ist die Aussage des Politikwissenschaftlers Francis Fukuyama, der nach dem Ende des Kalten Krieges nun das Ende der Geschichte kommen sah. Er hat sich getäuscht. So wie der Sozialismus scheitern musste, scheint nun auch sein Gegenpart, der bedingungslose Kapitalismus, zumindest in seiner amerikanischen Ausprägung zu scheitern.

Woran mag es liegen? Die Unfähigkeit der Politiker? Die Gier der Eliten? Eine nicht mehr zeitgemäße Verfassung? Die Trägheit des Durchschnitts-Amerikaners?

Die größte Lehre, die man aus der Geschichte ziehen kann ist, dass Reiche, kommen und gehen – und seien sie auch noch so mächtig.

Nationen implodieren und machen Platz

Andere Reiche kamen und gingen: das Makedonien Alexander des Großen, Rom, das britische Empire. Interessant ist, dass Aufstieg und Fall nun innerhalb weniger Generationen erfolgen und dokumentiert werden.

Ich denke nicht, dass die Amerikaner noch in der Lage sind, ihre Probleme zu bewältigen. Sie werden scheitern, „They will fail“. Ich frage mich, wie die Welt darunter leiden wird.

Und China steht schon an, die Position der USA zu übernehmen. Leider

Kleine Notiz am Rande: Fanal war der Markenname für Mineralöle der Hugo Stinnes AG.

Das Fanal – Die BP-Katatrophe beendet das Amerikanische Jahrhundert

Lügengesellschaft Teil 2, die Klimalüge und die Gutmenschen oder der größte Nebenkriegsschauplatz der Welt

Ich möchte in meiner Reihe der Gesellschaftslügen nun zu einem kleinen, aber sehr potenten Auswuchs derselben kommen: der Klimalüge. Was beschäftigt die Welt zur Zeit am meisten? Genau, der Klimagipfel in Kopenhagen. Warum? Keine Ahnung. Bestenfalls kommt nichts dabei raus, schlimmstenfalls müssen wir alle dafür draufzahlen.

Die gesammelte Politikergilde der freien und unfreien Welt hat es sich zum Ziel gesetzt, etwas zu tun. Hauptsache, es wird etwas getan. Egal, was. Bezahlen sollen die anderen. Sonderabgaben? Gerne doch. Höhere Steuern auf Benzin? Na klar. Extra-Entwicklungshilfen für Afrika? Sicher doch, wir haben’s ja!

Auf unsere Kosten können sich wieder alle profilieren: Politiker, Spendenempfänger, Demonstranten, Journalisten. Schwarzenegger, Dauerprinz Charles und Merkel in einem Raum, sowas nenne ich Live-Kabarett. Und dazu noch die Demonstrations-Touristen, die extra mit Billigfliegern (Pfui!) importiert werden: ausgerechnet die, die am meisten profitieren, wollen zurück zur Steinzeit: Wohlstandsjünglinge und Dauerstudenten.

Politiker sollen endlich etwas tun! Und? Sie tun etwas, und zwar auf meine Kosten. Ich werde dafür bezahlen dürfen, dass irgendwelche ineffizienten Maßnahmen durchgezogen werden, damit dank neuer Weltrettungsgebühren noch ein afrikanischer Despot goldenen Scheißhäuser für seine Lieblingshuren ordern kann. Toll, was bin ich begeistert.

Die Gutmenschen, vertreten in ihrer nobelsten Ausprägung Ex-Vize-Präsidenten und Ex-Friedensnobelpreisträger Al Gore =E2=80=93 dem ich es immer noch nicht verziehen habe, dass er gegen Bush verloren hat -, sonnen sich in ihrer Wichtigkeit.

Definition Gutmensch: Ein guter Mensch tut Gutes, ein Gutmensch lässt andere (vermeintlich) Gutes tun. Diese Definition stammt von jemanden, den ich normalerweise weniger schätze, Olaf Henkel. Aber hier hat er mal vollkommen recht.

Kopenhagen wirft mindestens fünf große Fragen auf:

  1. Gibt es überhaupt einen Klimawandel? Nicht wenige seriöse Forscher behaupten, dass die Klimaschwankungen der letzten Jahre in der Historie nicht signifikant und damit auch komplett zufällig sein könnten. Und natürlich leben auch hier die Verschwörungstheorien der Klimaschwindler auf. Wer weiß schon, was stimmt?
  2. Wenn es einen Klimawandel gibt, hat ihn der Mensch verursacht? Es gibt Wissenschaftler, die stellen auch das in Frage. Eine mögliche Ursache wären auch erhöhte Sonnenaktivitäten.
  3. Kann der Mensch den Klimawandel stoppen? Ich bezweifle es. Sollte zu viel CO2 in der Atmosphäre tatsächlich die Ursache eines (noch nicht bewiesenen) Klimawandels sein, so wäre eine Reduktion um wenige Prozentpunkte sicherlich vollkommen wirkungslos. Aber diese Reduktion würde unvorstellbare Kosten auf uns alle laden.
  4. Sollte man versuchen den Klimawandel zu stoppen oder sich ihn anpassen? Ich favorisiere letzteres. Denn ersten ist es billiger, zweites wirkungsvoller. Und drittens, man stelle sich vor, der Mensch ist unschuldig am Klimawandel, versuche man den Klimawandel wirkungslos zu stoppen und versäume es dabei, sich ihm anzupassen. Das wäre die wirklich Katastrophe.
  5. Wer soll das bezahlen? Wir alle in den Industrieländern lieben unseren Wohlstand. Wir fahren gerne im Zweitwagen zur Arbeit (auch wenn wir nur die meiste Zeit im Stau stehen), wir fliegen gerne mit dem flugsteuerbefreiten Billigfliegern in den Urlaub, wir essen gerne sieben mal die Woche Fleisch, wir heizen gerne im Winter unsere Wohnung auf mollige Temperaturen. Wer will darauf verzichten? Ich nicht. Die Phantasmagorie des Klimaschutzes wird unseren Wohlstand auf Generationen senken.

Wie können sich Meteorologen erdreisten, das Klima am Ende unseres Jahrhunderts vorherzusagen, sie wissen ja nicht einmal, wie das Wetter übermorgen sein wird. Das ist doch totaler Wahnsinn! Bin ich der Einzige, bei dem sich da die Nackenhaare hochstellen?

Es ist das schlechte Gewissen, man muss doch etwas tun.

Nein, man kann nichts tun. Man darf nichts tun, wenn man nichts weiß. Aktionismus ist kontraproduktiv, vielleicht wird alles noch schlimmer dadurch.

Der Klimawandel ist zur Religion geworden, zum heiligen Kalb. Und wer dagegen spricht, wird lauthals mundtot gebrüllt. Man muss mindestens einmal am Tag das Glaubensbekenntnis ablegen: Ich glaube an den heiligen Klimawandel und seine Verursachung durch den Menschen. Ich glaube, dass der Mensch sich der Natur unterordnen soll. Ich glaube, dass wir unsere Autos verschrotten sollen, um nur noch das Fahrrad zu benutzen. Ich glaube, dass die Natur uns arme Sünder richten soll.

Alle paar Jahre gibt es solche Themen, die über jede Kritik erhaben sind: Waldsterben, Ausländerhass, Kinderpornographie, Anti-Terrorkampf, Feinstaub in den Stätten, Doping, Schul-Amokläufe, Volksdepressionen, Komasaufen, Killerspiele.

Wenn du dich nicht anschließt und nicht lauthals mit ins Horn stößt, so hast du es eben nicht verstanden und kannst ignoriert und später gemaßregelt werden.

Und dabei gibt es soviel wichtigeres bei uns: Mangelhafte Integrationspolitik, schlechtes Schulwesen, Ausbeutung durch Lohndumping, die aufklaffende Schere zwischen Kapitalisten und abhängig Beschäftigten, staatlicher Überwachungswahn, Nah-Ostkonflikt.

Ach, soll’n se‘ doch alle zum Teufel gehen. Prost!

Lügengesellschaft Teil 2, die Klimalüge und die Gutmenschen oder der größte Nebenkriegsschauplatz der Welt

Unsere Lügengesellschaft – eine Reihe

Kennen Sie das Gefühl, dass irgendetwas falsch läuft. Sie sehen, lesen, hören etwas, wissen aber, dass es nicht richtig ist? Manchmal ist es nur ein Gefühl, manchmal ist es offensichtlich wie der rosa Elefant im Zimmer.

Es scheint mir, dass in unserer Gesellschaft seit ungefähr 20 Jahren so einiges im Argen liegt. Lüge ist das Hauptwort, dass mir dabei in den Sinn kommt, wenn ich an uns allen denke. Lüge. Wir lügen immer und überall, im Kleinen wie im Großen. Wir belügen uns, unsere Nachbarn, unsere Freunde, unsere Chefs, das Wahlvolk und unsere Familie. Lügen sind salonfähig geworden.

Alle Lügen: wir, unsere Kollegen, Chefs, Sportler, Schauspieler und Politiker sowieso.

Was wahr ist, wird verschwiegen. Was unwichtig ist, wird glorifiziert. Es herrscht die politische Korrektheit: Solange die Sprache stimmt, ist alles in Ordnung. Kosmetik statt Lösungen. Das Oberflächliche wird unsere Medizin. Das Problem verschwindet schon, wenn man es eine Herausforderung nennt.

Man darf die Dinge nicht mehr so nennen, wie sie sind. Idioten darf man nicht Idioten nennen, Lügen nicht Lügen, Probleme nicht Probleme, Kriege nicht Kriege, Scheiße nicht Scheiße.

Werber dürfen, müssen lügen, wir alle auch.

Das Wahlvolk will belogen werden. Schlagen wir die Zeitung auf, so springen uns die Lügen entgegen, so offensichtlich, so klar, dass es einem den Atem verschlagen kann. Und man fasst sich an den Kopf und denkt, ist man denn der einzige Mensch mit Restverstand?

Ich möchte daher eine kleine Reihe eröffnen mit den Lügen in unserem Leben.

Unsere Lügengesellschaft – eine Reihe